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Schachtage unterwegs: Faszination-Schach-Team will auch die GS Spormecke besuchen
Schalksmühle, 01. Februar 2022: Eigentlich wäre der Monat Januar in Lüdenscheid wohl wieder der Monat der Schachtage im Stern-Center gewesen. Schon zum zweiten Mal indes fiel das Event aufgrund der Corona-Einschränkungen aus. Die neunte Auflage der Schachtage im Stern-Center, sie muss warten. Gut zwei Jahre sind seit der achten Auflage im Stern-Center vergangen. Im Januar 2020 war das Faszination-Schach-Team um den Essener Großmeister Sebastian Siebrecht, der mit seinen Schachwochen in der gesamten Republik inzwischen 60 000 Jungen und Mädchen erreicht hat, letztmals in der Bergstadt zu Gast. Dabei ist Lüdenscheid und das Sauerland eigentlich so etwas wie ein Basis-Standort für das Projekt. In der Bergstadt fand eine der ersten Auflagen der Schachtage mit Schulprojekten, Simultanveranstaltungen am Nachmittag und Blitzturnieren in den Abendstanden statt. An kaum einem anderen Ort war Siebrecht mit seinem Team häufiger zu Gast.

Die Schachwochen sind im Corona-Jahr 2021 nicht komplett ausgefallen. Im September war Siebrecht mit wechselnden Besetzungen noch im brandenburgischen Wittstock und in Solingen zu Gast. Der Termin im Jahr kann Freund oder Feind sein. Im Sommer und auch noch im Herbst ging eine Menge nach den ersten Impferfolgen und der Rückkehr zu einem verhältnismäßig normalen Alltag. Doch die Infektionszeit im Herbst mit steigenden Inzidenzen hat Schachwochen in Einkaufszentren bald wieder ausgebremst. Für Lüdenscheid, wo die Schachtage immer zum Jahresauftakt stattfanden, bedeutete dies nichts Gutes.

Bevor es zur neunten Auflage der Schachtage kommt, will Siebrecht indes nun im Jahr 2022 ein anderes Format erproben. Statt ins Stern-Center, in dem in diesem Jahr nichts mehr möglich ist, will Siebrecht direkt in die Schulen gehen. „Die ersten Kontakte stehen bereits, zum Beispiel zum Bergstadt-Gymnasium in Lüdenscheid, auch zur Grundschule Spormecke in Schalksmühle“, sagt der Zwei-Meter-Hüne, „es wird nicht in so einem Umfang möglich sein wie bei den Tagen im Stern-Center, an denen wir in den fünf Tagen 15 Schulgruppen zu Gast hatten. Aber ein Projekt, das auf zwei oder drei Tage angelegt ist, sollte schon möglich sein.“

Zwei bis drei schon deshalb, weil der Essener seit einigen Jahren mit seiner Ehefrau, einer Französin, und seinen Kindern in Südfrankreich lebt. Die Anreise ist eine durchaus weite. Unterstützen wird das Projekt, das Siebrecht für Anfang April ins Auge gefasst hat, wohl auch der Schachbezirk Sauerland. Der Bezirksvorsitzende Lothar Mirus hat hier positive Signale ausgegeben. Der Schachbund hat den Bezirken ein Budget zur Verfügung gestellt, um die Folgen der Pandemie mit Werbemaßnahmen für den Schachsport abzumildern. Dem Bezirk Sauerland stehen 1270 Euro zur Verfügung. Wo, wenn nicht in Schulprojekten, ist das Geld gut angelegt?

Und so muss diese neue Idee nun wachsen, muss das Alternativ-Format noch im Detail geplant werden. Bis es soweit ist, ist Sebastian Siebrecht auf anderen Kanälen aktiv. Vor wenigen Tagen die neue Saison in der Deutschen Schach-Online-Liga (DSOL) begonnen, wenn auch diesmal ohne die SvG Plettenberg. Siebrecht moderiert wöchentlich einen Live-Spieltag der Liga und analysiert Partien auf dem Twitch-Kanal der Liga, die vom Deutschen Schachbund betrieben wird.

Und nebenbei geht es auch beim Faszination-Schach-Team online weiter. Die lange Zeit der Corona-Lockdowns hat Siebrecht genutzt, um Lernvideos zu produzieren, die auf der Internetseite (faszinationschach.de) zu finden sind und eng anknüpfen an die Formate, die in den Schachwochen in den Einkaufszentren anzutreffen sind. Auch hier können sich Schulen und Familien bedienen, wenn Jungen und Mädchen das Schachspiel lernen sollen. Auch ohne eine große Präsenzwoche im Stern-Center.