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Spannender Abend ohne Happyend in Quarantäne-Liga
Bezirk Sauerland, 31. Mai 2020: Eine Stunde lag sah es für das Team Sauerland bei der Premiere in der Quarantäne-Liga 2 auf dem Schachportal lichess.org gut aus, sogar sehr gut. Der Aufsteiger hielt mit, er hielt in der zweithöchsten Spielklasse auch ohne Leistungsträger wie GM Gergely Szabo, Dawid Pieper oder die temporären Verstärungen Martin Wiekert und Heinrich Gutheil Kurs in Richtung Klassenerhalt. Doch ein Quarantäne-Liga-Spieltag dauert zwei Stunden – und in den letzten 40 Minuten hatte die Konkurrenz mehr zuzusetzen: Mit 337 Punkten belegten die Sauerländer so am Sonntagabend letztlich nur Rang acht und stiegen direkt wieder in die 3. Liga ab.

Es war ein aufregender, spannender Abend in dieser 2. Liga, die ein Sammelbecken ist für Titelträger und Blitzexperten par exzellence. In der Quarantäne-Liga wird die Bedenkzeit klassenübergreifend nach einer Rotation bestimmt. Am Sonntag war die kürzeste aller Bedenkzeiten (3+0) angesagt. So wurde es ein Feuerwerk der Meister, in dem die Sauerländer sogar zunächst unter den „Top 5“ spielten, doch das war nicht von Dauer.

Vorne in der Liga machte nach einem ungemein spannenden Titelvierkampf das spanische Team „Tio cagando telefono“ aus Vilagarcia de Arousa in Galicien das Rennen, verwies das „Team Alpha“, die virtuelle Bierstube aus München und den SK Gligoric, einen Verein mit jugoslawischen Wurzeln aus Zürich, auf die Ränge zwei bis vier. Gerade 13 Punkte trennten den Sieger vom Vierten.

Das Team Sauerland hielt den HSK Lister Turm und das Team „Delfintherapie“ aus Aachen auf Distanz, doch mehr ging nicht. Erst schien es, als ob der SK Ladenburg zu packen sei, der jedoch zog bald davon und wurde Sechster. Letzter Konkurrent um den Klassenerhalt war „Bogners Schachelite“, eine Mannschaft des Schweizer Großmeisters Sebastian Bogner aus Zürich. Doch auch diese Mannschaft hatte das bessere Finish und am Ende 34 Punkte mehr auf dem Konto.

Bester Punktesammler der Sauerländer war diesmal FIDE-Meister Aleksej Litwak (52), gefolgt von Großmeister Thorsten Michael Haub (beide SvG Plettenberg, 44). Ein Klasseturnier spielte Jean-Pierre Fuß aus dem Jugend-Bundesliga-Team des MS Halver-Schalksmühle, der mit 36 Punkten drittbester Sauerländer war. In die Wertung kamen darüber hinaus – in der 2. Liga werden zehn Akteure gewertet – Alex Browning (Plettenberg, 33), Ralph Kämper (MSHS, 30), Sascha Winterkamp (30), Dirk Jansen (beide Plettenberg, 29), Philipp Denger (Lüdenscheid, 28), Vasileios Lanaras (Neuenrade, 28) und Max Bouaraba (Plettenberg), der verspätet einstieg, aber binnen 40 Minuten noch starke 27 Punkte holte.

Am Donnerstag geht es in der 3. Liga A auf ein Neues, dann u.a. wieder gegen den FC St. Pauli, den KSK Dr. Lasker aus Köln, die Stuttgarter Schachfreunde, aber auch einen ganz großen Namen: In der 3. Liga A ist dann auch die Schachabteilung des FC Bayern München dabei.

Mäßig frequentiert waren am Samstag und Sonntag die Einzelturniere in der SB Sauerland Online Arena: Das Schnellschach-Turnier am Samstag entschied bei nur fünf Teilnehmern Rebecca Browning (MSHS) vor Christian Midderhoff und Walter Cordes (beide Neuenrade) für sich. Das Blitzturnier am Samstagabend (Bedenkzeit 3+2) gewann Alex Browning vor André Weber (Velmede) und Helmut Hermaneck (Lüdenscheid). Hier nahmen neun Aktive teil. Das Warm-Up-Blitz für die Quarantäne-Liga am Sonntag fiel sogar aus.