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Thementag: Neue Ideen für die Jugend
Lennestadt, 02. Mai 2017: Die Schachjugend Südwestfalen nutzte in den Osterferien die Einzelmeisterschaften der Altersklassen U18 und U16, um im Rahmenprogramm den zweiten Thementag der Schachjugend auf der Burg Bilstein in Lennestadt auszurichten. Die erste Veranstaltung dieser neuen Reihe hatte im November 2015 in Lüdenscheid stattgefunden. Die Jugendführung um die Verbandsjugendwartin Sarah Pieck griff dabei das Thema der kindgerechten Regelauslegung bei Turnieren auf.

Hier orientiert sich der Jugend an den Vorgaben des Schachbundes für Verbandsjugendturniere – die jungen Schachspieler sollen zwar die Regeln lernen, dabei aber den Spaß am Turnierschach nicht verlieren. Für die Jugend-Einzelmeisterschaft der U10-Klasse bedeutet dies ganz konkret: Der erste falsche Zug eines Spielers hat noch keine Konsequenz. Der zweite falsche Zug hat einen Zeitzuschlag von einer Minute Bedenkzeit für den Gegner zur Folge. Erst der dritte falsche Zug darf reklamiert werden und führt zur Niederlage des Ausführenden.

Pieck erläuterte den Teilnehmern zudem, dass die Schachjugend NRW bei ihrem Kongress am 11. März die Einführung einer neuen Jugendspielberechtigung beschlossen hat. Damit will die Schachjugend NRW Jugendlichen aus Vereinen, die selbst keine Jugendteams stellen können, ermöglichen, für andere Vereine in der Jugend aktiv zu werden, ohne dafür mit dem Stammverein brechen zu müssen. Ein Vereinswechsel ist dafür nun nicht mehr nötig. Allerdings hat diese gute Idee weitreichende Konsequenzen: Der Bundessportausschuss hat nun einen Antrag an den Bundeskongress gestellt, der zum Ziel hat, die Jugend von der Bundesturnierordnung abzukoppeln. Grund ist, dass nach diesem Beschluss nun die Jugendturnierordnung der Bundesturnierordnung in einem Punkt widerspricht. Wenn es so kommen sollte, müsste sich die Schachjugend NRW eine neue eigene Turnierordnung geben und zudem eigene Protest-Instanzen einrichten – sie würde damit noch sehr viel eigenständiger als bisher. In Südwestfalen will man nun in diesem Punkt erst einmal die weitere Entwicklung abwarten und das, was daraus für den Spielbetrieb auf Verbandsebene ableiten lässt.

Für den Verbandsjugendkongress erarbeiteten die Teilnehmer des Thementages Ideen und Anträge. So soll die Bedenkzeit für die Jugend-Einzelmeisterschaft der Altersklassen U10 bis U14 (neu: 15 Minuten plus fünf Sekunden pro Zug) und die U20-Verbandsliga (neu: 100 Minuten für 40 Züge, 50 Minuten für den Rest plus 30 Sekunden pro Zug – Anpassung an die Bedenkzeit in den Jugendklassen auf NRW-Ebene) modifiziert werden.

Angedacht ist zudem, die U20-Verbandsliga ab der Saison 2018/19 als Wochenendturnier mit fünf Runden an einem Spielort durchgeführt werden soll. Außerdem will die Schachjugend Südwestfalen ein neues Tagesturnier im Schnellschach mit besonderem Rahmenprogramm für die Altersklassen U10 bis U14 einführen, um bei diesem Event die Spieler für den Südwestfalenkader der neuen Spielzeit zu sichten.