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Alex Browning in der Pfalz mit toller Performance
Neustadt an der Weinstraße, 28. Februar 2017: Der Ukrainer Kirill Shevchenko war der große Triumphator in Neustadt an der Weinstraße. Am Dienstag endete dort die achte Auflage der Pfalz-Open. Das war eine kleine Sensation, denn Shevchenko ist zwar ein sehr starker Internationaler Meister - dass er aber den zwölf Großmeistern, die bis zum 14. Platz folgten, das Nachsehen geben würde, war dann doch eine Überraschung. Dem deutschen GM Niclas Huschenbeth blieb punktgleich mit 7,5 Punkten Rang zwei. Shevchenko aber übertraf die Erwartungen wie kein anderer im Spitzenfeld.

Dass man indes nicht nur auf dem ersten, sondern auch auf dem 101. Platz ein großer Sieger der Turniertage sein kann, dafür war Alex Browning vom MS Halver-Schalksmühle in Neustadt ein sehr gutes Beispiel: Die Pfalz-Open mit ihrem Gesamtpreisgeld von 16888 Euro waren in diesem Jahr ausgebucht und extrem stark besetzt. Der Verbandsliga-Akteur des MSHS war in diesem Feld auf Rang 181 gesetzt. Bei 225 Spielern im A-Open gab es nicht so viele Gegner, gegen die Browning der Favorit war. Die Rolle als Außenseiter schmeckte ihm aber bestens: Ein Startsieg gegen Raphael Zimmer (Sasbach, DWZ 2202) beflügelte den U16-Youngster - vier Siege (u.a. gegen die WFM Bergit Brendel und den Niederländer Peter Hoekstra) standen am Ende zu Buche, dazu ein Remis. 4,5 Punkte nach neun Runden, eine ELO-Performance von 2158. Das bedeutete einen ELO-Gewinn von 90 Punkten. Für Browning hatte sich die Reise nach Neustadt und mithin in eine andere Schachwelt nachhaltig gelohnt. Auch er hatte die Erwartungen bei weitem übertroffen.

Mindestens ebenso zufrieden durfte am Ende Dirk Jansen aus dem NRW-Klassen-Team der SvG Plettenberg sein. Der Pädagoge aus Oberbrügge startete in Neustadt als 73. der Setzliste und holte sogar noch einen Punkt mehr als Browning in der Pfalz. Am Ende stand für ihn Rang 52 zu Buche. Jansen punktete sich munter von Sieg zu Sieg - nur dreimal verlor er, und zwar dreimal gegen Titelträger. Zuerst gegen den IM Aljoscha Feuerstack, danach noch gegen IM Mihail Nekrasov und schließlich gegen den FIDE-Meister Thore Perske. Daneben siegte Jansen fünfmal und machte einmal Remis. Die ELO-Performance: 2207. Bei einem ELO-Ausgangswert von 2183 bedeutete dies auch noch ein kleines Plus (5,5). Da war Zufriedenheit angesagt.

Nicht so gut lief es für die beiden heimischen Starter im B-Open. Rebecca Browning war als Zwölfte der Setzliste gestartet, doch nach zwei Runden und zwei Niederlagen war das Turnier für sie praktisch gelaufen. Danach feierte die Nummer eins der U16-Mädchen in NRW zwar noch drei Siege und holte zwei Unentschieden, für eine Aufholjagd ins Vorderfeld aber war es zu spät. 4,0 Punkte standen nach den sieben Runden im B-Open zu Buche, das bedeutete Rang 67 im Feld der 177 Starter, außerdem ein ELO-Minus von 36,8 Punkten.

Nora Jansen (SvG Plettenberg) hatte es noch bedeutend schwerer. Als 171. der Setzliste war sie praktisch in jedem Spiel Außenseiterin. Jeder ihrer Gegner war mindestens 200 Punkte höher gewertet im DWZ- und ELO-Ranking. Gegen Hans-Gerd Löhr (Kandel) und Uwe Seepe (Leverkusen) gelangen ihr immerhin zwei Remis-Partien, mit einem Punkt aus sieben Spielen landete Nora Jansen am Ende aber nur auf dem 174. Platz und verlor im ELO-Ranking 4,4 Punkte.