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Ganz knapp am Sauerlandpokalsieg vorbei
Plettenberg, 07. Januar 2017: Das Turnier war ungemein ausgeglichen und stark besetzt, noch dazu war es extrem spannend: Der Sauerlandpokal im Schachbezirk Sauerland war zum sportlichen Start ins Jahr 2017 direkt ein echtes Highlight. Den Pokal holten - zum zehnten Mal - die Schachfreunde Neuenrade, die sich im Blitzstechen 3:2 gegen den MS Halver-Schalksmühle durchsetzten. Fünf Mannschaften waren im Schachheim von Titelverteidiger SvG Plettenberg dabei, nur die SF Lennestadt, der SV Werdohl und Turm Altena fehlten. Die fünf angereisten Teams waren dafür allesamt gut aufgestellt, so dass ein spannender Nachmittag zu erwarten war. Und diese Erwartung wurde vollauf erfüllt.

Angesichts der 25 Spieler aus fünf Vereinen musste ein Akteur spielfrei bleiben, das war per Definition das fünfte Brett des Gastgebers, also in diesem konkreten Fall Miroslav Skapski. Der kampflose Zähler aber half dem Titelverteidiger letztlich nicht, weil die Plettenberger Trümpfe an diesem Tag nicht stachen. Spitzenbrett Marc Schulze verlor nach einem Qualitäts-Verlust gegen Thomas Windfuhr (SG Lüdenscheid). Frank Wichmann (gegen Christian Midderhoff, Neuenrade) und Marek Maniocha (gegen Oliver Pfeiffer, Attendorn) kamen nicht über ein Remis hinaus. Und da auch Viktor Wolf erwartungsgemäß gegen Tobias Dröttboom (MSHS) verlor, standen am Ende nur 2,0 Punkte für Plettenberg zu Buche. Das bedeutete nur Rang vier.

Um den Pokal spielten andere: Die SG Lüdenscheid hatte ein starkes Team geschickt und holte auch drei Siegpartien. Neben Windfuhr gewannen auch Rolf Larisch (in einem komplizierten Endspiel gegen Ralph Kämper, MSHS) und Anatoli Litau (gegen Andreas Pankrath, Attendorn). Die direkten Duelle gegen die SF Neuenrade aber brachten die SGL um alle Chancen: Janik Arens (gegen Walter Cordes) und Ivan Scherbanev (gegen Rainer Bialas) gingen gehen die Hönnestädter leer aus. Mit 3,0 Punkten blieb der SGL Rang drei.

Wie der Sieger sahen die SF Neuenrade aus: Christian Midderhoff hatte schnell gegen Wichmann remis gemacht. Die Niederlage von Hans-Peter Schulze gegen Alex Browning (MSHS) schien zudem verschmerzbar, weil neben Cordes und Bialas auch Vasileios Lanaras - wenn auch gegen Jens Klöckener nach einem zwischenzeitlichen Verlust von zwei Bauern ein wenig glücklich - voll gepunktet hatte. 3,5 Punkte - das schien zu reichen.

Der MSHS nämlich stand nach den Siegen von Alex Browning und Tobias Dröttboom, der Niederlage von Ralph Kämper und einem Remis von Pornchai Ertelt gegen den Attendorner Bernd Dahlmann bei 2,5 Punkten, die Partie von Vladimir Dolgopolyj gegen den Attendorner Gregor Springob stand zudem remislich. Doch dann wollte Springob zu viel, gab seinen Turm im Glauben, so einen Bauern sicher durchzubringen. Doch er hatte sich verrechnet, Dolgopolyj behielt einen Mehrturm über und gewann - und so war das Stechen perfekt.

In diesem Blitzstechen lief zunächst alles für den MSHS: Tobias Dröttboom sorgte mit seinem Sieg gegen Hans-Peter Schulze für die 1:0-Führung, Ralph Kämper legte mit seinem Sieg gegen Walter Cordes zum 2:0 nach. Doch nach den Siegen für Christian Midderhoff (gegen Pornchai Ertelt) und Rainer Bialas (gegen Vladimir Dolgopolyj) stand es 2:2. Der Sauerlandpokal - er sollte in der letzten Blitzpartie am Spitzenbrett entschieden werden.

Hier hatte Alex Browning gegen Vasileios Lanaras zwar eine Figur erobert, doch die Zeit lief ihm davon, während dem Neuenrader 20 Sekunden verblieben. Dann griff Lanaras fehl, machte einen unmöglichen Zug, Browning aber zog direkt in seiner Zeitnot, drückte die Uhr und monierte erst danach den unmöglichen Zug, der zu seinem Sieg geführt hätte. Zu spät. Dann fiel Brownings Plättchen, Lanaras hatte gewonnen - und mit ihm die Schachfreunde Neuenrade den Sauerlandpokal 2017.