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Sensationell: Als Spitzenreiter ins Finale
Neumarkt, 29. Dezember 2016: Wenn jetzt Schluss wäre in Neumarkt in der Oberpfalz, dann wäre die U16-Mannschaft des MS Halver-Schalksmühle Deutscher Vereins-Meister. Nach Siegen über den SV Mattnetz Berlin und den SV Bavaria Regensburg führt das Franke-Team nach sechs Runden der nationalen Titelkämpfe sensationell die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung an. Aber am Freitag wartet noch die siebte und letzte Runde mit dem so schweren Spiel gegen den Tabellenzweiten, die topgesetzte SG Aufbau Elbe Magdeburg.

Der dritte Tag im Park-Inn-Hotel war ein aufregender, intensiver und erfolgreicher für den MSHS. Außenseiter war das Team in beiden Spielen. Spitzenreiter waren die MSHS-Gegner jeweils vor der Runde. Doch der MSHS entschied beide Partien für sich.

Am Vormittag gegen die Schach-Youngster aus dem Bezirk Treptow-Köpenick war es Rebecca Browning, die ihr Team gegen den deutlich DWZ-stärkeren Mert Acikel in Führung brachte. Schon die Eröffnung verlief abseits aller Pfade und war ungemein taktisch geprägt. Browning gewann sehenswert eine Figur und schließlich sicher die Partie. Danach kam Alex Browning mit Weiß gegen Bennett Schnabel zu einem Remis-Schluss.

Damit sah es gut aus, denn Niklas Kölz (2) hatte mit Schwarz gegen Henrik Hesse einen Bauern gewonnen und hielt die Partie ohne Mühe remis. Am vierten Brett feierte Sebastian Scholz gar einen Schwarzsieg gegen Marcel Petersen. Der hatte die Verteidigung von Scholz mit weit vorgerückten Bauern zu knacken versucht, dabei aber auf Granit gebissen. Am Ende holte sich Scholz die Bauern ab und gewann zum 3:1-Endstand.

So rückte das Team aus dem Sauerland auf Rang zwei vor und traf nun auf den neuen Spitzenreiter SV Bavaria Regensburg, der in der fünften Runde das Topspiel gegen Magdeburg gewonnen hatte. Es sollte ein Krimi erster Güte werden. Am Spitzenbrett kam Alex Browning gegen Cedric Oberhofer, der vorher 4,5 Punkte aus fünf Partien geholt hatte, mit Schwarz sicher zum Remis. Am zweiten Brett büßte Niklas Kölz im Mittelspiel gegen Georg Dechant eine Figur ein und gab die Partie letztlich klar ab gegen diesen starken Gegner.

Die Schlüsselspiele aber gewann der MSHS. So die Partie von Rebecca Browning an Brett drei gegen Dominik Sammet. Bei einem taktischen Tauschmanöver hatte sie eine Fesselung übersehen und eine Figur eingebüßt. Die Partie stand so zwischenzeitlich für Sammet auf Gewinn, doch Browning kämpfte ungemein kreativ weiter und ihr Gegner fand nicht mehr die besten Züge. Erst gab er die Qualität, dann wusste er einen starken Freibauern nicht recht zu stoppen – und so drehte die Partie komplett zugunsten der MSHS-Spielerin, die zum 1,5:1,5 ausglich.

Am Ende kämpfte nur noch Sebastian Scholz am vierten Brett gegen Marie Oberhöfer. Mit Weiß hatte er nie schlecht gestanden, eher sogar komfortabel. Dann aber setzte er auf Angriff, riss die Königsstellung von Oberhöfer auf und war ganz in seinem Element. Am Ende trieb er den König übers Brett, gewann sehenswert und machte den MSHS mit seiner vierten Siegpartie in Folge zum neuen DVM-Spitzenreiter.