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Viererpokal: MSHS verteidigt seinen Vorjahrestitel nach mehr als sechs Stunden
Halver, 19. November 2022: Der MS Halver-Schalksmühle hat durch einen 4:0-Sieg gegen die Schachfreunde Attendorn den Viererpokal im Schachbezirk Sauerland gewonnen. „Aber wenn das Ergebnis den Druck vermittelt, dass wir den Gegner überrollt haben, muss ich feststellen: So war es nicht“, bilanzierte Kapitän Dirk Jansen nach einem Kampf, der sechs Stunden und zehn Minuten gedauert hatte.

Die ersten Entscheidung fiel erst nach dreieinhalb Stunden am 3. Brett. Ralph Kämper fand mit viel Positionsgefühl gegen Stefan Kleine den richtigen Moment, um mit dem Vorstoß des f-Bauern und einer Ablenkungstaktik die Schwächen der gegnerischen Stellung nachzuweisen. Ein schöner Sieg. Wenig später erhöhte Dirk Jansen auf 2:0. Er siegte auf Zeit in etwas besserer Stellung gegen Oliver Pfeiffer. Der Attendorner hatte in der Eröffnung den a- und b-Bauern gegeben und setzte ganz darauf, das Zentrum aufzubrechen. Es war ein taktischer Schlagabtausch, in dem beide Seiten mehrfach ihre Chancen nicht nutzten. Noch kurz vor Schluss hätte Pfeiffer in ein Dauerschach abwickeln können – eine Variante, die beide Spieler während der Partie nicht gesehen hatten, so abwegig war sie gewesen. Am Ende überschritt Pfeiffer nach einem Damenopfer, das nicht zum Ziel führte, die Zeit.

Damit war der Pokalkampf nach Berliner Wertung bereits gewonnen für den MSHS, doch es ging noch lange weiter: Niklas Kölz siegte nach fünfeinhalb Stunden gegen Gregor Springob. Auch hier war ein Gefecht mit offenem Visier – Kölz versuchte im Zentrum alles, hatte irgendwann zwei Bauern weit vorgeschoben, Springob hatte am Damenflügel Gegenspiel. Entscheidend war letztlich eine Taktik von Kölz, mit der er einen Turm gewann. Springob versuchte noch, mit einem Angriff auf den offenen König zum Sieg zu kommen, doch diesen Angriff parierte Kölz und feierte so den Sieg.

Noch länger kämpfte Pornchai Ertelt am 4. Brett: Gegen Jens Klöckner ging er mit einem Minusbauern ins Endspiel (5:6), hatte den Läufer gegen Klöckeners Springer. Es sollte ein episches Endspiel werden. Erst verschmähte es Ertelt, die Partie in ein Remis abzuwickeln, dann stellte er einen zweiten Bauern ein. Doch er kämpfte weiter – und auch Klöckener patzte, so dass die Randbauern von Ertelt zu Helden wurden und ihm am Ende noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg bescherten. Das Ganze nach sechs Stunden und zehn Minuten. Ein denkwürdiger Nachmittag im Bürgerzentrum in Halver.