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Die NRW-Elite an der Spormecke
Schalksmühle, 18. April 2013: Wenn es beim Schachspiel hektisch wird, dann handelt es sich entweder um die Zeitnotphase im klassischen Schach oder aber um eine spezielle Spielart: Blitzschach. Am Samstag werden die Experten dieser Spielart sich in Schalksmühle treffen. Gespielt wird um die Mannschaftsmeisterschaft des Schachbundes NRW. 22 Mannschaften treten an. Das bedeutet: 21 Runden voller Hektik und Dramatik. 231 kleine Mannschaftskämpfe. 924 Partien am Brett. Ein kleiner Marathon, der um 11 Uhr im Foyer der Grundschule Spormecke beginnt und sich bis in den späten Nachmittag ziehen dürfte.

Angeführt wird das Feld der 22 Mannschaften vom SV Mülheim-Nord. Der ist vor zwei Wochen beim großen Saisonfinale in Schwetzingen immer Bundesliga-Vizemeister geworden. Eine Art Borussia Dortmund des Schachspiels – geschlagen nur vom Überflieger aus Baden-Baden und zu Hause tief im Ruhrpott. Bei den NRW-Meisterschaften 2012 wurden die Mülheimer mit 38:2-Punkten Meister, verwiesen die Konkurrenz aus Dinslaken und Aachen auf die Plätze zwei und drei. An der Spitze der Mannschaft spielte seinerzeit Daniel Fridman. Der Deutsche Meister von 2008 und 2012 stammt eigentlich aus Lettland (Riga), ist aber seit langem in Bochum zu Hause und im deutschen Schach auch als Nationalspieler eine feste Größe. Ob Fridman am Samstag dabei sein wird? Die Teams melden erst am Vormittag, Großmeister Fridman ist in Mülheim der einzige Deutsche in der Stammbesetzung des eines Teams, in dem der Franzose Maxim Vachier-Lagrave die größte Nummer unter vielen Könnern ist.

Der SV Mülheim-Nord ist nicht der einzige Bundesligist im Feld. Aus dem Verband Niederrhein kommt die altehrwürdige SG Solingen. Die belegte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison mit Artur Jussupow als einzigem Deutschen in der Stammacht immerhin Rang drei. Und auch der Bundesliga-Zwölfte Wattenscheid, für den in Schalksmühle möglicherweise der Internationale Meister Thomas Henrichs aus Dortmund spielen könnte, wird ein Wörtchen bei der Titelvergabe und beim Kampf um die zwei Plätze für die Deutsche Mannschafts-Blitzmeisterschaft mitsprechen. Aus dem Schachverband Ruhrgebiet ist auch diesmal wieder der Oberhausener SV dabei – für ihn spielte mit Vlastimil Hort 2012 in Heiden ein Großmeister, der in Deutschland noch immer sehr bekannt und beliebt ist. Auch er könnte am Samstag dabei sein.

Die Region Südwestfalen ist bei den Meisterschaften durch drei Teams vertreten: Die Königsspringer Iserlohn, die im vergangenen Jahr in Heiden Rang 14 belegten, führen das Trio als Verbandsmeister an. Die SvG Plettenberg war bei den Südwestfalen-Titelkämpfen in Siegen indes als Vizemeister fast auf Augenhöhe. Im Plettenberger Team spielt mit Youngster Marc Schulze ein echter Blitz-Experte am 1. Brett, der in dieser Spielart des Schachs richtig aufgeht. Schulzes Partien gegen die NRW-Spitze dürften interessant zu beobachten.

Dritter Südwestfalenvertreter ist der Ausrichter: Der neue Fusionsverein Märkischer Springer Halver-Schalksmühle hat einen Ausrichterplatz erhalten und damit ein Ziel: Besser abzuschneiden als vor einem Jahr der SV Heiden. Der fand sich am Ende mit 0:40-Punkten ganz alleine am Ende des Feldes wieder. Ein Pünktchen oder ein Teams – das wäre schon was für Volker Schmidt, Ralph Kämper, Helmut Hermaneck & Co. Das Quartett geht in das Gros der Spiele als krasser Außenseiter. Hier gilt indes das olympische Motto: Dabei sein ist alles!

Qualifiziert sind folgende Vereine:

Schachverband Ruhrgebiet: SG Bochum, Bochumer SV, Oberhausener SV, SV Wattenscheid, SV Mülheim Nord (Titelverteidiger), SV Mülheim Nord II

Schachverband Südwestfalen: Königsspringer Iserlohn, SvG Plettenberg, MS Halver-Schalksmühle (Ausrichter)

Schachverband Niederrhein: SG Solingen, Düsseldorfer SK, SV Dinslaken, Elberfelder SG

Schachverband Mittelrhein: DJK Aufwärts Aachen, DJK Aufwärts Aachen II, Aachener SV, SF Köln-Mülheim

Schachverband Ostwestfalen-Lippe: LSV/Turm Lippstadt, Bielefelder SK, Gütersloher SV

Schachverband Münsterland: SK Münster, Südlohner SV