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Stadtmeisterschaft: Larisch vor Schulze
Lüdenscheid, 23. Juni 2019: Es war eine spannende Entscheidung, ein Turnier mit vielen Wendungen: Rolf Larisch gewann am Sonntag die Offene Lüdenscheider Stadtmeisterschaft im Schach. Der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin nutzte sein „Heimspiel“ im Seminarzentrum des Klinikums Hellersen und verwies den DWZ-Favoriten Marc Schulze (SvG Plettenberg) auf den zweiten Rang.

Schulze war nach den ersten fünf Runden mit 4,5 Zählern als Führender in den letzten Tag gegangen, hatte nur gegen Valerian Giraud (Hamburger SK, ehemals Svgg Lüdenscheid) ein Kurzremis gemacht. Larisch dagegen war schwer ins Turnier gekommen. Einem mühsamen Sieg gegen den Siegener Yannis Zimmermann waren zwei so nicht erwartete Punkteteilungen gegen Marek Maniocha (Plettenberg) und Adrian Vishanji (Drolshagen) gefolgt. „Es war ein zäher Start“, stellte Larisch fest, „gegen Maniocha war das Remis mit zwei Minusbauern am Ende sogar glücklich.“


Doch der Verbandsklassen-Spitzenspieler der SG Lüdenscheid steigerte sich – und griff im richtigen Moment an. Dieser Moment war am Sonntagmorgen gekommen. Die Partie zwischen Schulze und Larisch schien das vorweggenommene Endspiel zu sein. Schulze hatte Weiß und einen halben Punkt mehr – und wurde überrascht. Im Londoner-System, das Schulze kennt wie seine Westentasche, widerlegte ihm Larisch den Zug b3 eindrucksvoll. „Im Blitzschach klappt die Variante sogar bei Deutschen Meisterschaften, obwohl sie als nicht gut gilt“, sagt Schulze, „nun weiß ich, warum sie nicht gut ist. Ich hatte überhaupt keine Chance in dieser Partie – sie war sehr lehrreich für mich...“

Larisch stockte sein Konto mit dem feinen Schwarzsieg auf 5,0 Punkte auf, doch 5,0 Punkte hatte nach seinem Sieg am Sonntagmorgen gegen Valerian Giraud auch Helmut Hermaneck. Der Titelverteidiger hatte damit alle Chancen – und das Turnier das nächste echte Endspiel. Hermaneck gelang es mit Schwarz, die Dame Larischs für Turm und Leichtfigur zu erobern. Der Halveraner aus dem Verbandsklassenteam der SG Lüdenscheid hatte alle Trümpfe in der Hand. Larisch aber zeigte Kampfgeist und fand eine Kombination, die ihm den Materialgewinn generierte, den er zum Turniersieg benötigte. Es war ein eindrucksvolles Finale eines Turniers, dem zwar bei 22 Teilnehmern eine etwas bessere Resonanz gut getan hätte, das ansonsten aber keine Wünsche offen ließ. Marc Schulze wurde nach seinem finalen Sieg gegen Jamel Hellwig Vizemeister, Valerian Giraud gewann final gegen Marek Maniocha und sprang so noch auf Rang drei.

Der Endstand: 1. Rolf Larisch (SG Lüdenscheid) 6,0/30,0, 2. Marc Schulze (Plettenberg) 5,5/31,0, 3. Valerian Giraud (Hamburger SK) 5,0/29,5, 4. Helmut Hermaneck (Lüdenscheid) 4,5/29,5, 5. Adrian Vishanji (Drolshagen) 4,5/28,0. 6. Jamel Hellwig (Lüdenscheid) 4,0/29,0, 7. Marek Maniocha (Plettenberg) 4,0/28,0, 8. Vladimir Dolgopolyj (MSHS) 4,0/25,0, 9. Milorad Nikolik (SC Tornado Wuppertal) 3,5/30,0, 10. Maxim Brik (MSHS) 3,5/26,0, 11. Thomas Windfuhr (Lüdenscheid) 3,5/25,0, 12. Yannis Zimmermann (SV Weidenau/Geisweid) 3,5/24,5 – 22 Teilnehmer

Stadtmeisterwertung: 1. Rolf Larisch, 2. Helmut Hermaneck, 3. Jamel Hellwig – Stadtmeister U20: Felix Engelhardt (SG Lüdenscheid) – Stadtmeister U18: 1. Batuhan Günes, 2. Sokratis Goniadis (beide SG Lüdenscheid)

Ratingpreise – bis DWZ 1200: Bodo Scholz (vereinslos); bis 1550: Gerhard Windirsch (SG Lüdenscheid); bis 1800: Vladimir Dolgopolyj (MSHS)

Sonderpreis Ü60: Helmut Hermaneck

Sonderpreis Jugend: Felix Engelhardt