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Verband Südwestfalen erhöht die Beiträge
Plettenberg, 25. November 2018: Für gewöhnlich finden die Jahrestagungen im Schachverband Südwestfalen – Jugendtag und Kongress – im Frühsommer statt. Am Totensonntag schob der Verband nun zwei außerordentliche Versammlungen ein, weil es eine Menge zu besprechen und beschließen gab. Und eine Ehrung stand auch noch auf dem Plan.

Es waren kontroverse Diskussionen, die in Böddinghausen geführt worden, vor allem ums liebe Geld. Verbands-Kassierer Rolf Weber hatte eine Erhöhung der Beiträge beantragt, weil der Verband zuletzt immer mehr ausgegeben als eingenommen hatte. Sein Wunsch: Ein Euro mehr pro Mitglied vom Verein in die Verbandskasse. Die Vertreter der Bezirke Iserlohn und Hochsauerland fanden dies nach den erst kürzlich erstmals erhobenen Mannschafts-Startgeldern im Verband nicht gut und sprachen von einem „Selbstbedienungsladen“. Am Ende aber hatten diese beiden Bezirke nur 17 Stimmen, die Bezirke Siegerland, Oberberg und Sauerland in Summe aber 18 Stimmen. So wurde der Antrag von Weber angenommen. Es ist die erste Beitragserhöhung seit 2009.

„Seitdem sind zum Beispiel die Preise für Jugendherbergen um 38 Prozent gestiegen“, argumentierte der 2. Verbands-Vorsitzende, Lothar Mirus (MS Halver-Schalksmühle). Jugendherbergspreise sind für den Verband relevant im Bezug auf die größte Ausgabe im Jahr, die die Einzelmeisterschaften der Jugend in den Osterferien betrifft. Hier hatte die Jugend Kosten sparen wollen, in dem sie in die günstigere Herberge nach Morsbach umziehen wollte. Doch dann wurde die Jugendherberge in Morsbach geschlossen, so dass das Turnier auf Burg Bilstein verbleibt und 650 Euro teurer ist. Dafür hat die Jugend beschlossen, das Turnier von drei auf zwei Übernachtungen zu drücken – die sechs Runden sollen allesamt vom Samstag bis zum Montag gespielt werden.

Nicht die einzige Veränderung, die auf die Jugend zukommt. Dass nach einem Antrag von Kai Lück bereits ab Januar auch eine Verbands-Meisterschaft für U10-Mannschaften stattfindet, war da eher eine kleine Randnotiz. Einschneidender ist die Veränderung, die an der Person Thomas Franke hängt. Franke, der seit 2009 die Talente in Südwestfalen als Verbandstrainer fördert, wird seine Arbeit im April beenden und nach Spanien umsiedeln. Der Verband sucht damit sowohl einen neuen Verbandstrainer als auch einen neuen Spielleiter für Einzelturniere.

Der Verbands-Vorsitzende Daniel Mohr nutzte am Sonntag die Gelegenheit, Franke in Plettenberg für dessen Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des Verbands auszuzeichnen. Nachfolge-Lösungen, die sich anbieten, gibt es noch nicht. Joshua Eckardt (Iserlohn), der zuletzt gemeinsam Franke das Fördertraining durchführte, hat signalisiert, dass er diese Aufgabe noch nicht alleine übernehmen möchte. Auf jeden Fall dürfen Franke und Eckardt Ostern noch einmal als Trainerduo die Südwestfalen-Teilnehmer bei den NRW-Einzelmeisterschaften coachen – die Kosten dafür wurden ebenso bewilligt wie ein 400-Euro-Zuschuss für mögliche Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften. Diesen Zuschuss – das machten die Vereinsvertreter klar – soll es 2019 allerdings letztmalig geben im Verband.

Und dann gab es am Sonntag noch diesen einen letzten und längsten Diskussionspunkt: Wie soll der Verband auf die neue Ligenstruktur in NRW reagieren, die dem Verband weiter Mannschaft nach oben wegzieht? Die Modelle von Christian Midderhoff (Verbandsspielleiter aus Neuenrade) wurden diskutiert, dazu ein weiteres Modell von Walter Cordes, Spielleiter im Bezirk Sauerland, der die Vorschläge seines Vereinskollegen noch einmal in Details geändert hatte. Die Ideen, die nun verfolgt werden könnten, sehen so aus:
1. In den Spielklassen des Verbandes soll die Mannschaftszahl von zehn auf acht sinken.
2. Darunter soll es eine Bezirksliga geben, die sich nicht mehr an Bezirksgrenzen hält mit einer Brettstärke von sechs.
3. Unterhalb dieser Bezirksligen sollen die Bezirke einen autarken Spielbetrieb behalten.
4. Midderhoff will schauen, wie sich die Wünsche nach festen Spielterminen am Samstag und am Sonntag integrieren lassen.

All das aber nicht so schnell und unter Vorbehalt. Erst einmal will der Verband beobachten, wie die Neuerungen auf NRW-Ebene greifen. Vor der Saison 2021/22 soll es in Südwestfalen keine neuen Ligastrukturen geben.