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Kai Lück muss entscheiden
Schalksmühle, 10. März 2013: Die erste Mannschaft des MS Halver-Schalksmühle streitet nach Runde sieben der Verbandsliga Südwestfalen am grünen Tisch um einen Teampunkt. Die Partie gegen den SV Sundern endete mit einer Regeldiskussion. Der MSHS reklamierte beim Spielstand von 3:4 einen Sieg an Brett acht, die Gäste aus Sundern reklamierten ein Remis. Das letzte Wort hat nun Spielleiter Kai Lück (Iserlohn).

Dem Tabellendritten aus Sundern hatte das MSHS-Team bis zum Streitfall sechs Stunden lang hervorragend Paroli geboten. Für Thomas Maczkowiak (Turniereinsatz in Leipzig) war Uwe Kleinschmidt ins Team gerückt. Es entwickelte sich ein spannender Kampf, der in den meisten Partien erst in der sechsten Stunde entschieden wurde. Dabei gab es Partien, die zweimal in die Zeitnotphase gingen. So auch am Spitzenbrett, an dem Volker Schmidt gegen den nach DWZ deutlich favorisierten Doru-Alexandra Ionescu sehr gut mithielt, dann aber in der zweiten Zeitnot einen ungenauen Zug machte und so verlor. Eine Niederlage musste auch Ralph Kämper am dritten Brett nach langem Kampf gegen Alexander Stolte hinnehmen. Und noch eine Schwarzpartie ging verloren: Klaus-Peter Wortmann hatte an Brett fünf gegen Markus Tillmann einen Bauern eingebüßt und musste sich geschlagen geben. Den drei Niederlagen an den ungeraden Brettern stand ein Schwarzsieg gegenüber: Vladimir Dolgopolyj hatte gegen Josef Schulte dabei das Glück des Tüchtigen, stand zunächst kritisch, drehte die Partie jedoch. Das Beeindruckende: Der Mann aus Omsk, der mit drei Niederlagen in die Saison gestartet war, feierte gegen Sundern bereits seinen vierten Sieg in Folge und ist inzwischen bester Punktesammler im Team.

Die Weißpartien gingen allesamt nicht verloren. Helmut Hermaneck (2) machte relativ früh gegen Heinz Plass sicher remis. Einen feinen Sieg feierte Dariusz Gorzinski (4) gegen Mariana-Camelia Plass. Gorzinski gelang dabei ein sehenswertes Springer-Opfer – Plass nahm den Springer und ging danach im Schwerfiguren-Angriff Gorzinskis unter.

Es stand 2,5:3,5, als nurmehr die Partien an den Brettern sechs und acht liefen. Dmitri Adomeit (6) stand dabei mit Qualitätsvorteil gegen Ralf Schober mehr als vielversprechend. So schien ein Teamremis recht wahrscheinlich, als Uwe Kleinschmidt (8) seine Berg- und Talfahrt gegen Peter Kevekordes in ein zumindest remisliches Endspiel abgewickelt hatte. Kleinschmidt hatte nurmehr König und Springer auf dem Brett, Kevekordes den König und einen Bauern. In der Praxis enden solche Endspiele zumeist remis. Kevekordes setzte trotz Zeitnot darauf, dass sein Bauer zur Umwandlung käme. Dabei fiel sein Plättchen. Und nun trat ein kurioser Fall ein: Theoretisch ist eine Stellung mit König und Springer gegen König und Bauer für König und Springer gewinnbar. Natürlich setzt dies voraus, dass der Spieler mit König und Bauer alles falsch macht, was man nur falsch machen kann. Aber theoretisch möglich ist es. Die Regel nun besagt, dass beim Fall des Plättchens der Spieler verloren hat, wenn sein Gegner theoretisch noch mattsetzen könnte. Also reklamierte der MSHS den Sieg, der SV Sundern sah den Sachverhalt eher praktisch und reklamierte ein Remis. Der kontaktierte Spielleiter Kai Lück forderte die Stellung an und will erst nach Studium der Stellung eine Entscheidung treffen.

So stand es 3:3 mit einem offenen Ausgang, als nur noch Dmitri Adomeit kämpfte. Er jedoch gab leider seinen Qualitätsvorteil nach einer Springergabel von Schober wieder ab. So endete diese Partie mit einem Remis. Es steht bis auf Weiteres ein 3:4 zu Buche. Wie der letzte offene Punkt verteilt wird, das wird Kai Lück entscheiden.