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Verbandskongress: Lothar Mirus wiedergewählt
Drolshagen, 04. Juni 2016: Das Freilassen von Brettern wird für die Vereine in der Spielklassen des Schachverbandes Südwestfalen teurer, zudem dürfen sie sich ab der Spielzeit 2017/18 auf eine neue Bedenkzeit einrichten. Das sind zwei der Ergebnisse des Verbandskongresses, der am Samstag in Drolshagen im Bezirk Oberberg stattfand.

Die Anträge nahmen beim Verbandstag neben den Vorstandsberichten großen Raum ein. Der neue Spielleiter des Verbandes, Christian Midderhoff (Neuenrade), hatte gleich eine ganze Reihe von Anträgen gestellt. Einen Teil davon, der sich mit Verteilungskriterien für Plätze bei den Meisterschaften des Verbandes beschäftigte, zog Midderhoff allerdings nach längerer Diskussion wieder zurück. Dafür wurden zwei andere Anträge von ihm – leicht modifiziert – angenommen. So wird zur Saison 2017/18 die Fischer-Bedenkzeit im Verband eingeführt. Und zwar analog zur Bedenkzeit auf NRW-Ebene. Konkret bedeutet dies, dass der Spieler pro Partie für die ersten 40 Züge 100 Minuten Bedenkzeit erhält, außerdem pro Zug weitere 30 Sekunden. Für den Rest der Partie gibt es 50 Minuten Aufschlag plus 30 Sekunden pro Zug.

Die Verbandsführung ließ durchblicken, dass sie sich freuen würde, wenn die fünf Bezirke in dieser Frage nachziehen würden. Auch deshalb, weil so für die Vereine die Anschaffung von für die Fischer-Bedenkzeit unerlässlichen digitalen Uhren mit einer Sammel-Bestellung günstiger gestaltet werden könnte.

Nicht günstiger, sondern teurer wird das Freilassen von Brettern, und zwar wie folgt: Kostete bisher das unentschuldigte Freilassen eines Brettes 20 Euro Ordnungsgeld, so müssen Vereine für das Freilassen des 1. bis 4. Brettes ab sofort 30 Euro berappen, für das 5. bis 8. Brett weiterhin 20 Euro. Allerdings – und das ist auch neu – verdoppelt sich im Wiederholungsfall die Strafe. Straffrei bleibt weiterhin das Freilassen von Brettern, wenn es am Vortag rechtzeitig angekündigt wird.

Im Spielbetrieb wird sich der Verband vom SK Wickede verabschieden müssen. Die Wickeder haben den Verband verlassen und sich den Schachbezirk Hamm angeschlossen. Eigentlich muss der Verbandskongress laut Satzung diesem Vorgang zustimmen – der Verband indes wurde hier vor vollendete Tatsachen gestellt, genehmigte am Samstag allerdings auch nachträglich den Vorgang. Was dies für den Spielbetrieb bedeutet? Dass nun wohl der Vizemeister des Bezirks Iserlohn/Hagen, die SF Fröndenberg, in den Genuss des Aufstiegs kommt. Die Wickeder hatten in diesem Bezirk ein Jahr nach dem Abstieg aus der Verbandsklasse eigentlich die direkte Rückkehr geschafft.

Über einen verspäteten Aufstieg dürfen sich derweil gleich zwei Mannschaften aus dem Verband Südwestfalen freuen: Da in der NRW-Oberliga nach allen gefallenen Entscheidungen zwei freie Plätze übrig blieben, steigen die beiden Vizemeister der NRW-Klassen auf – dies sind in diesem Jahr der KS Iserlohn und die SG Ennepe-Ruhr-Süd. Somit hat der Verband trotz des Doppel-Abstiegs von Plettenberg und Letmathe weiterhin zwei Oberligisten.

Gewählt wurde auch beim Verbandskongress: Ein Jahr nach seiner außerordentlichen Wahl zum 2. Vorsitzenden wurde Lothar Mirus vom MS Halver-Schalksmühle nun turnusmäßig für zwei Jahre wiedergewählt. Eine Wiederwahl gab es auch auf der Position des Geschäftsführers, die weiterhin Rolf Weber (KS Hagen/Wetter) bekleidet.

Vor dem Verbandskongress hatte auch die Jugendversammlung des Verbandes stattgefunden. Auch hier wurden die Spielleiter Janik Arens (SG Lüdenscheid/Einzel) und Nils Fehrensen (Burbach/Mannschaften) wiedergewählt. Eric Wortmann (Plettenberg) trat als Jugendsprecher nicht mehr an, weil er dieses Amt inzwischen auf NRW-Ebene bekleidet. Sein Nachfolger als Jugendsprecher des Verbandes ist Philippe Rothgänger (SG Ennepe-Ruhr-Süd).

Einstimmigkeit herrschte bei den Anträgen. So wird die Blitzmeisterschaft des Jugend auf Verbandsebene ersatzlos gestrichen. Eingeführt wird wie bei den Senioren die Fischer-Bedenkzeit. Zudem wurde beschlossen, dass bei den Einzelmeisterschaften des Verbandes im Nachwuchs-Bereich, wenn sinnvoll, Stichkämpfe bei Qualifikations-Entscheidungen angesetzt werden können.

Weitere Themen waren die Arbeit am neuen Stützpunkt in Hemer und im Südwestfalenkader. Andreas Jagodzinski (Stützpunkt) und Thomas Franke (Verbandstrainer) legten hier ihre Berichte vor. Die Arbeit in beiden Fällen wurde sehr positiv bewertet. Generell lobte die Jugendwartin des Verbandes, Sarah Pieck, die Entwicklung beim Nachwuchs, im Falle von Einzelspielern vor allem bei Ruben Gideon Köllner (Bergneustadt/Deutscher U12-Meister) und Linda Becker (Plettenberg/Siebte der Deutschen U10-Meisterschaft der Mädchen), im Falle von Mannschaften für die Standorte in Hemer, Schalksmühle und bei der SG Ennepe-Ruhr-Süd.